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Leuchtturm der Hallig Langeneß
Jörg & Antje Giebel - Gemeinde Langeneß©

Langenesser Leuchtturm

Langeneß

für ei­nen Tag…

Die Hal­lig Lan­ge­neß als Ta­ges­ziel er­rei­chen Sie ent­we­der zu Fuß mit ei­ner ge­führ­ten Watt­wan­der­grup­pe oder mit dem Schiff vom Fähr­ha­fen Schlütt­siel aus. 


Fol­gen­des Aus­flugs­schiff fährt die Hal­lig Lan­ge­neß wäh­rend der Sai­son re­gel­mä­ßig an:

MS See­ad­ler 

Die Ter­mi­ne ent­neh­men Sie bit­te den Fahr­plä­nen auf der je­wei­li­gen Home­page. Bei An­kunft des Aus­flugs­schif­fes war­tet auf Lan­ge­neß der Hal­lig­ex­press auf Sie, der mit Ih­nen eine Rund­fahrt über die Hal­lig und zu den Se­hens­wür­dig­kei­ten macht. 

In den Som­mer­mo­na­ten star­tet die Fäh­re MS Hil­li­gen­lei täg­lich um 10:00 Uhr ab Schlütt­siel zu ei­ner ca. 2 stün­di­gen Fahrt durch das
Welt­na­tur­er­be Wat­ten­meer. 
Auf Lan­ge­neß ha­ben Sie dann ca. 3,5 Stun­den, um die Hal­lig zu ent­de­cken. Wir emp­feh­len Ih­nen die Fahr­rad­aus­lei­he di­rekt am An­le­ger (Ki­osk Rix­warf 04684 2829 624) und die Er­kun­dung auf ei­ge­ne Faust. 

In den Win­ter­mo­na­ten (ab Ende Ok­to­ber) gilt der Win­ter­fahr­plan und Sie er­rei­chen die Hal­lig Lan­ge­neß für ei­nen Ta­ges­aus­flug nur Diens­tag (5,5h Auf­ent­halt) und Don­ners­tag (3,25 h Auf­ent­halt). 

Rund­fahr­ten (Re­ser­vie­rung mind. 24h vor­her) kön­nen Sie, au­ßer im Juli und Au­gust, und fol­gen­der Ruf­num­mer bu­chen:
04684 28 29 633 - max. 8 Per­so­nen. 

Für Grup­pen ab 15 Per­so­nen kön­nen Sie auch den Hal­lig­ex­press bu­chen (04684 217 - bit­te mind. 5 Tage vor­her an­mel­den).

 

Se­hens­wer­te Zie­le für die Er­kun­dung:

Füh­rung durch das Ka­pi­tän Ta­d­sen Mu­se­um auf der Ke­tels­warf (Hal­lig­mit­te) Mo. - Sa. um 13:30 Uhr (ca. 25 Min.)

Bock­müh­le Ke­tels­warf und Nach­bau der Se­gel­lo­re 

Hal­lig­kir­che Lan­ge­neß, im­mer ge­öff­net, Füh­run­gen für Grup­pen mög­lich (04684 245)

Leucht­turm Lan­ge­neß (nicht be­geh­bar) - über den Rund­wan­der­weg ab Rix­warf zu er­rei­chen. 

 

Warft mit Hallighaus, im Vordergrund weiden Kühe auf der Fenne
Manfred Riedel©

Das Ka­pi­tän - Ta­d­sen Mu­se­um

Füh­run­gen im­mer UM 13:30 Uhr au­ßer an Sonn - und Fei­er­ta­gen

Tadsen -Museum Langeneß
Ninette Niemeyer©
Ninette Niemeyer©

Das KA­PI­TÄN TA­D­SEN MU­SE­UM auf der Hal­lig Lan­ge­neß ist ein ori­gi­nal er­hal­te­nes Hal­lig­haus, des­sen Grund­stein im Jah­re 1741 ge­legt wur­de. Ne­ben Döns, Pe­sel und Kel­ler­stu­be gibt es eine Spei­se­kam­mer, eine Kü­che, ei­nen Kel­ler und ei­nen Stall. Die­se Räu­me sind mit Ge­gen­stän­den und Ge­rät aus dem 18. Jahr­hun­dert mö­bliert, die zum größ­ten Teil aus dem Haus selbst stam­men.

In sei­ner Ein­ma­lig­keit do­ku­men­tiert das Ka­pi­täns­haus das Hal­lig­le­ben vor 260 Jah­ren ganz be­son­ders um­fas­send. Sei­ne einst kost­ba­re Aus­stat­tung be­le­gen noch heu­te die De­cken- und Wand­ma­le­rei­en so­wie mehr als 1600 hol­län­di­sche Flie­sen mit bi­bli­schen Mo­ti­ven aus dem al­ten Tes­ta­ment, die die Wän­de im KA­PI­TÄN TA­D­SEN MU­SE­UM schmü­cken. Zwei in der Bun­des­re­pu­blik ein­ma­li­ge Flie­sen­pi­las­ter ne­ben dem Bi­leg­ger­o­fen be­ste­hen aus 13 Flie­sen. Über dem Ofen be­fin­det sich ein Flie­sen­ta­bleau mit ei­ner Se­gel­schiffs­dar­stel­lung.                                                             

Ne­ben den er­wähn­ten Kost­bar­kei­ten spricht auch die Grö­ße des Hal­lig­hau­ses für den Reich­tum des da­ma­li­gen Be­sit­zers. Tade Vol­kerts, Ka­pi­tän in hol­län­di­schen Di­ens­ten, ließ 1741 das Haus er­bau­en. 1825 zer­stör­te eine Sturm­flut ei­nen gro­ßen Teil des Ge­bäu­des, des aber im sel­ben Jahr wie­der auf­ge­baut wur­de. Bei die­ser Ge­le­gen­heit wur­de das Haus auch er­wei­tert. Bis 1981 be­wohn­ten Nach­kom­men des Ka­pi­täns das Haus. In drei­jäh­ri­ger Bau­zeit wur­de das Ge­bäu­de in sorg­fäl­tigs­ter Wei­se re­stau­riert, bis es im Jah­re 1987 als Mu­se­um er­öff­net wer­den konn­te.
Zum Ver­ständ­nis des Hal­lig­le­bens ge­hört ein Be­such des KA­PI­TÄN TA­D­SEN MU­SE­UMS auf der Hal­lig Lan­ge­neß dazu.

Ninette Niemeyer©

Um 1658 wur­de auf ei­ner in­zwi­schen un­ter­ge­gan­ge­nen Warft nord­öst­lich der heu­ti­gen Kirch­warf eine Pre­digt­stät­te er­rich­tet, in der Stu­den­ten der Theo­lo­gie pre­dig­ten. Um 1666 wur­de das Lan­gen­es­ser Schul­haus, das wahr­schein­lich schon auf der heu­ti­gen Kirch­warf lag, in eine Kir­che um­ge­wan­delt. Von der Kirch­wei­he an am­tier­te auf Lan­ge­neß ein or­di­nier­ter Pas­tor. 1725 wur­de eine neue Kir­che auf der Kirch­warf er­baut. 1894 wur­de das jet­zi­ge Ge­bäu­de auf den Fun­da­men­ten des Vor­gän­ger­baus er­rich­tet. Das öst­li­che Drit­tel des In­nen­raums wur­de durch eine Quer­wand ab­ge­teilt und als Schu­le ein­ge­rich­tet. 1975 wur­de das Ge­bäu­de in­nen um­ge­stal­tet: Der frü­he­re Schul­teil - die Schu­le hat in den 60er Jah­ren neue Ge­bäu­de im Os­ten der Kirch­warf er­hal­ten - wur­de zu ei­nem zwei­stö­cki­gen Ge­mein­de­teil um­ge­wan­delt.

Un­se­re Kir­che führt auch die Tra­di­ti­on der Hal­lig Nord­marsch fort. 1599 wur­de für Nord­marsch - der west­li­che Teil der heu­ti­gen Hal­lig Nord­marsch-Lan­ge­neß - eine Kir­che ge­baut. Sie lag ca. 1 km west­lich der heu­ti­gen Hal­lig­kan­te auf ei­ner mitt­ler­wei­le un­ter­ge­gan­ge­nen Warft. 1684 wur­de an glei­cher Stel­le ein Neu­bau er­rich­tet, der 1732 durch ei­nen wei­te­ren Neu­bau auf der heu­ti­gen Kirch­hofs­warf er­setzt wur­de. Die­ser Bau wur­de bei der Sturm­flut 1825 schwer be­schä­digt und not­dürf­tig wie­der her­ge­rich­tet. Schließ­lich wur­de er 1838 ab­ge­bro­chen, wäh­rend gleich­zei­tig die Kir­chen­ge­mein­de Nord­marsch mit der von Lan­ge­neß ver­ei­nigt wur­de. Der Nord­mar­scher Fried­hof auf der Kirch­hofs­warf be­steht bis heu­te.

Die Ge­schich­te von Lan­ge­neß, Nord­marsch und But­wehl (zur Teil­hal­lig But­wehl ge­hö­ren ei­ni­ge Warf­ten süd­lich und süd­west­lich der Kirch­warf) bis zu den gro­ßen Sturm­flu­ten von 1362 und 1634 ist we­ni­ger deut­lich: Vor 1362 war das Ge­biet der heu­ti­gen Hal­lig Nord­marsch-Lan­ge­neß Teil des al­ten “Stran­des”, ei­ner mehr oder we­ni­ger zer­klüf­te­ten Marsch­land­schaft, die sich zwi­schen dem Gee­st­rü­cken im Os­ten und dem of­fe­nen Meer im Wes­ten er­streck­te. Da­mals gab es auf dem “Strand” zahl­rei­che Kirch­spie­le. Etwa 3 km west­lich der heu­ti­gen Hal­lig­kan­te stand vor 1362 die ers­te Nord­mar­scher Kir­che; etwa 1 km nord­öst­lich der heu­ti­gen Lan­gen­es­ser Kirch­warf viel­leicht schon die ers­te Lan­gen­es­ser Kir­che, wei­te­re 2 km nord­öst­lich die Kir­che von Iven­bol. Bei der gro­ßen Flut 1362 sind die­se Kir­chen wie vie­le an­de­re un­ter­ge­gan­gen; der “Strand” in sei­ner bis­he­ri­gen Form wur­de zer­stört. Die heu­ti­gen Hal­li­gen ent­stan­den da­nach aus neu­en Auf­lan­dun­gen durch ver­än­der­te Strö­mungs­ver­hält­nis­se auf dem Bo­den des al­ten Kul­tur­lan­des. Bis Lan­ge­neß und Nord­marsch dann im 17. Jh. wie­der ei­ge­ne Kir­chen­ge­mein­den bil­de­ten, wa­ren die Nord­mar­scher nach Föhr, die Lan­gen­es­ser nach Oland und die But­weh­ler nach Grö­de ein­ge­pfarrt.
Der ge­mal­te Flü­gel­al­tar wur­de 1670 von zwei Lan­gen­es­ser Schif­fern ge­stif­tet, die 1666 die Ver­hand­lun­gen zur Ein­rich­tung der Pfarr­stel­le für Lan­ge­neß ge­führt hat­ten. Im Mit­tel­feld fin­den sich zwei Dar­stel­lun­gen über­ein­an­der an­ge­ord­net: oben die Kreu­zi­gung Jesu, un­ten das letz­te Abend­mahl Jesu mit sei­nen Jün­gern. Auf den In­nen­sei­ten der Flü­gel sind die vier Evan­ge­lis­ten ab­ge­bil­det, auf den Au­ßen­sei­ten, sicht­bar bei ge­schlos­se­nem Al­tar, Je­sus und Pe­trus.

Die Kir­chen­ge­mein­de Lan­ge­neß-Nord­marsch hat heu­te rund 100 Ge­mein­de­glie­der. Seit 1969 ist der Lan­gen­es­ser Pas­tor auch für die Hal­lig-Kir­chen­ge­mein­den Oland und Grö­de zu­stän­dig (22 bzw. 17 Ge­mein­de­glie­der).

Quel­len

Ernst Sau­er­mann, Die Kunst­denk­mä­ler der Pro­vinz

Schles­wig-Hol­stein, Kreis Hu­sum, Ber­lin 1939

Jens Lo­ren­zen, Die Hal­lig Nord­marsch - Lan­ge­neß in al­ten Bil­dern, Ham­burg 2. Aufl. 1989

Ge­org Que­dens, In­sel­kir­chen, Bre­klum 1980

Theo­dor Voigt, Die zehn Hal­li­gen, Elskop 19. Aufl. 1993

Wolf­gang Teu­chert, Tau­fen in Schles­wig-Hol­stein, Hei­de in Hol­stein 1986

Frü­he­re Falt­blät­ter zur Lan­gen­es­ser Kir­che von Pas­tor i.R. Erik Wil­kens