Langenesser Leuchtturm
Langeneß
für einen Tag…
Die Hallig Langeneß als Tagesziel erreichen Sie entweder zu Fuß mit einer geführten Wattwandergruppe oder mit dem Schiff vom Fährhafen Schlüttsiel aus.
Folgendes Ausflugsschiff fährt die Hallig Langeneß während der Saison regelmäßig an:
Die Termine entnehmen Sie bitte den Fahrplänen auf der jeweiligen Homepage. Bei Ankunft des Ausflugsschiffes wartet auf Langeneß der Halligexpress auf Sie, der mit Ihnen eine Rundfahrt über die Hallig und zu den Sehenswürdigkeiten macht.
In den Sommermonaten startet die Fähre MS Hilligenlei täglich um 10:00 Uhr ab Schlüttsiel zu einer ca. 2 stündigen Fahrt durch das
Weltnaturerbe Wattenmeer.
Auf Langeneß haben Sie dann ca. 3,5 Stunden, um die Hallig zu entdecken. Wir empfehlen Ihnen die Fahrradausleihe direkt am Anleger (Kiosk Rixwarf 04684 2829 624) und die Erkundung auf eigene Faust.
In den Wintermonaten (ab Ende Oktober) gilt der Winterfahrplan und Sie erreichen die Hallig Langeneß für einen Tagesausflug nur Dienstag (5,5h Aufenthalt) und Donnerstag (3,25 h Aufenthalt).
Rundfahrten (Reservierung mind. 24h vorher) können Sie, außer im Juli und August, und folgender Rufnummer buchen:
04684 28 29 633 - max. 8 Personen.
Für Gruppen ab 15 Personen können Sie auch den Halligexpress buchen (04684 217 - bitte mind. 5 Tage vorher anmelden).
Sehenswerte Ziele für die Erkundung:
Kapitän Tadsen Museum auf der Ketelswarf (Halligmitte)
Mo. - Do. beschilderter Rundgang ohne Führung in der Zeit von 10-12:00 Uhr und von 13:30 - 15 Uhr möglich.
Freitag und Samstag wird um 12:30 Uhr eine Führung angeboten. (ca. 25 Min.)
Bockmühle Ketelswarf und Nachbau der Segellore
Halligkirche Langeneß, immer geöffnet, Führungen für Gruppen möglich (04684 245)
Leuchtturm Langeneß (nicht begehbar) - über den Rundwanderweg ab Rixwarf zu erreichen.
Das KAPITÄN TADSEN MUSEUM auf der Hallig Langeneß ist ein original erhaltenes Hallighaus, dessen Grundstein im Jahre 1741 gelegt wurde. Neben Döns, Pesel und Kellerstube gibt es eine Speisekammer, eine Küche, einen Keller und einen Stall. Diese Räume sind mit Gegenständen und Gerät aus dem 18. Jahrhundert möbliert, die zum größten Teil aus dem Haus selbst stammen.
In seiner Einmaligkeit dokumentiert das Kapitänshaus das Halligleben vor 260 Jahren ganz besonders umfassend. Seine einst kostbare Ausstattung belegen noch heute die Decken- und Wandmalereien sowie mehr als 1600 holländische Fliesen mit biblischen Motiven aus dem alten Testament, die die Wände im KAPITÄN TADSEN MUSEUM schmücken. Zwei in der Bundesrepublik einmalige Fliesenpilaster neben dem Bileggerofen bestehen aus 13 Fliesen. Über dem Ofen befindet sich ein Fliesentableau mit einer Segelschiffsdarstellung.
Neben den erwähnten Kostbarkeiten spricht auch die Größe des Hallighauses für den Reichtum des damaligen Besitzers. Tade Volkerts, Kapitän in holländischen Diensten, ließ 1741 das Haus erbauen. 1825 zerstörte eine Sturmflut einen großen Teil des Gebäudes, des aber im selben Jahr wieder aufgebaut wurde. Bei dieser Gelegenheit wurde das Haus auch erweitert. Bis 1981 bewohnten Nachkommen des Kapitäns das Haus. In dreijähriger Bauzeit wurde das Gebäude in sorgfältigster Weise restauriert, bis es im Jahre 1987 als Museum eröffnet werden konnte.
Zum Verständnis des Halliglebens gehört ein Besuch des KAPITÄN TADSEN MUSEUMS auf der Hallig Langeneß dazu.
Um 1658 wurde auf einer inzwischen untergegangenen Warft nordöstlich der heutigen Kirchwarf eine Predigtstätte errichtet, in der Studenten der Theologie predigten. Um 1666 wurde das Langenesser Schulhaus, das wahrscheinlich schon auf der heutigen Kirchwarf lag, in eine Kirche umgewandelt. Von der Kirchweihe an amtierte auf Langeneß ein ordinierter Pastor. 1725 wurde eine neue Kirche auf der Kirchwarf erbaut. 1894 wurde das jetzige Gebäude auf den Fundamenten des Vorgängerbaus errichtet. Das östliche Drittel des Innenraums wurde durch eine Querwand abgeteilt und als Schule eingerichtet. 1975 wurde das Gebäude innen umgestaltet: Der frühere Schulteil - die Schule hat in den 60er Jahren neue Gebäude im Osten der Kirchwarf erhalten - wurde zu einem zweistöckigen Gemeindeteil umgewandelt.
Unsere Kirche führt auch die Tradition der Hallig Nordmarsch fort. 1599 wurde für Nordmarsch - der westliche Teil der heutigen Hallig Nordmarsch-Langeneß - eine Kirche gebaut. Sie lag ca. 1 km westlich der heutigen Halligkante auf einer mittlerweile untergegangenen Warft. 1684 wurde an gleicher Stelle ein Neubau errichtet, der 1732 durch einen weiteren Neubau auf der heutigen Kirchhofswarf ersetzt wurde. Dieser Bau wurde bei der Sturmflut 1825 schwer beschädigt und notdürftig wieder hergerichtet. Schließlich wurde er 1838 abgebrochen, während gleichzeitig die Kirchengemeinde Nordmarsch mit der von Langeneß vereinigt wurde. Der Nordmarscher Friedhof auf der Kirchhofswarf besteht bis heute.
Die Geschichte von Langeneß, Nordmarsch und Butwehl (zur Teilhallig Butwehl gehören einige Warften südlich und südwestlich der Kirchwarf) bis zu den großen Sturmfluten von 1362 und 1634 ist weniger deutlich: Vor 1362 war das Gebiet der heutigen Hallig Nordmarsch-Langeneß Teil des alten “Strandes”, einer mehr oder weniger zerklüfteten Marschlandschaft, die sich zwischen dem Geestrücken im Osten und dem offenen Meer im Westen erstreckte. Damals gab es auf dem “Strand” zahlreiche Kirchspiele. Etwa 3 km westlich der heutigen Halligkante stand vor 1362 die erste Nordmarscher Kirche; etwa 1 km nordöstlich der heutigen Langenesser Kirchwarf vielleicht schon die erste Langenesser Kirche, weitere 2 km nordöstlich die Kirche von Ivenbol. Bei der großen Flut 1362 sind diese Kirchen wie viele andere untergegangen; der “Strand” in seiner bisherigen Form wurde zerstört. Die heutigen Halligen entstanden danach aus neuen Auflandungen durch veränderte Strömungsverhältnisse auf dem Boden des alten Kulturlandes. Bis Langeneß und Nordmarsch dann im 17. Jh. wieder eigene Kirchengemeinden bildeten, waren die Nordmarscher nach Föhr, die Langenesser nach Oland und die Butwehler nach Gröde eingepfarrt.
Der gemalte Flügelaltar wurde 1670 von zwei Langenesser Schiffern gestiftet, die 1666 die Verhandlungen zur Einrichtung der Pfarrstelle für Langeneß geführt hatten. Im Mittelfeld finden sich zwei Darstellungen übereinander angeordnet: oben die Kreuzigung Jesu, unten das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Auf den Innenseiten der Flügel sind die vier Evangelisten abgebildet, auf den Außenseiten, sichtbar bei geschlossenem Altar, Jesus und Petrus.
Die Kirchengemeinde Langeneß-Nordmarsch hat heute rund 100 Gemeindeglieder. Seit 1969 ist der Langenesser Pastor auch für die Hallig-Kirchengemeinden Oland und Gröde zuständig (22 bzw. 17 Gemeindeglieder).
Quellen
Ernst Sauermann, Die Kunstdenkmäler der Provinz |
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Schleswig-Holstein, Kreis Husum, Berlin 1939 |
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Jens Lorenzen, Die Hallig Nordmarsch - Langeneß in alten Bildern, Hamburg 2. Aufl. 1989 |
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Georg Quedens, Inselkirchen, Breklum 1980 |
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Theodor Voigt, Die zehn Halligen, Elskop 19. Aufl. 1993 |
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Wolfgang Teuchert, Taufen in Schleswig-Holstein, Heide in Holstein 1986 |
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Frühere Faltblätter zur Langenesser Kirche von Pastor i.R. Erik Wilkens |